LICHTSTRAHL 56 EVANGELIUM: LUKAS 10, 1-20 4. September 2021
LÄMMER UNTER DEN WÖLFEN Liebe Freunde! Erst war es der Jesus Christus allein, und seine Jünger waren immer “nur bei allem dabei”. Dann sandte Er zwölf Jünger durch seine Ich-Kraft aus, die in ihnen gewachsen war. (Das haben wir vor drei Wochen am Altar gelesen – Lukas 9, 1-17). Jetzt sendet er 70 Jünger aus – eine deutliche Dynamik! Sind wir heute ALLE Ausgesandte? Aber ausgesandt wie “Lämmer unter die Wölfe”? So spricht er doch mit denen, die er aussendet. Sollen die Lämmer zerrissen werden? Sollen sie alle geopfert werden? Was haben sie denn für eine Möglichkeit des Bestehens angesichts der Wölfe? Die Tiere in dieser Welt sind uns ein Spiegel der Seelenkräfte. In den Tieren lebt sich alles aus, was auch in unserer Menschenseele lebt. In unserer Menschenseele lebt das ganze Tierreich, in dem einzelnen Tier aber immer nur ein bestimmter Aspekt. So sind die Hunde treu, die Löwen mutig, das Pferd stark, und wir lieben sie um dieser Eigenschaften willen. Wie aber ist das mit den Lämmern und den Wölfen? Lämmer sind bedürftig und wehrlos. Wölfe gerissen und gefährlich….. Wenn das Lamm sich auf die Kampfmethode des Wolfes einlässt, ist es hoffnungslos verloren. Worauf deutet der Christus mit diesem Bilde hin. Wie kann das Lamm unter den Wölfen bestehen, wenn es nicht geopfert werden soll? Wenn man das Lamm einmal ohne die Wölfe anschaut, dann offenbart es noch andere seelische Kräfte. So etwas wie Unschuld, Friedfertigkeit und Dulde-Kraft. Dem Lamm sind diese Kräfte eigen, aber es kann sie nicht entwickeln. Und so fallen sie eben den Wölfen zum Opfer. Dem Menschen sind sie auch zu eigen. Auch sie werden hinweggefegt werden von den Wölfen, wenn der Mensch sie nur einfach als das dastehen lässt, was sie als Anlage in seiner Seele sind. Der Mensch kann sie aber entwickeln, er kann sie stärken und verwandeln. Die Unschuld kann durch Selbsterkenntnis der eigenen Schuld gestärkt werden. Die Friedfertigkeit kann durch Sachlichkeit und Streben nach Wahrheit gestärkt werden. Die Dulde-Kraft kann ebenfalls gestärkt werden, wenn sie den Sinn und die geheime Heilkraft des Leidens anfängt zu erkennen. Wir Menschen haben ein Ich. Das hat kein Tier. Der Christus kann alle Menschen entsenden, weil in ihnen eine Ich-Kraft herangereift ist, die als Ernte eingebracht werden kann. Aber dieses herangereifte Ich muss sich mit der ihm entgegenkommenden Gotteswelt durch den Christus verbinden, wenn es nicht geopfert werden soll, wenn es nicht zerrissen werden soll. Sich wieder mit der Gotteswelt zu verbinden, heisst opfern, aber wenn es ein freies, Ich-durchdrungenes Opfer ist, kann es allen Wölfen in der Zukunft unbeschadet begegnen. Christine Voigts
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