LICHTSTRAHL 143 EVANGELIUM: Matthäus 6 (19-34) TRINITATIS 17.9.23
SEID NICHT BESORGT UM DEN MORGIGEN TAG Liebe Freunde! Rastlos geht es immer weiter. Immer mehr, immer schneller, immer unaufhaltsamer… Der morgige Tag hat uns immer schon sehr im Griff, bevor er überhaupt angebrochen ist! Die letzten Worte aus der Bergpredigt des Christus Jesus an die Jünger sind da eine rechter Weckruf: “So seid nun nicht besort um den morgigen Tag! Der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt jedem Tag seine eigene Mühe.” ( Mat 6, Vers 34). Was kann uns da hilfreich werden, damit wir diesen Worten folgen können? Wenn man sich einmal unser Herz anguckt, das zentrale Organ unseres Körpers, in dem unendlich viele Geheimnisse leben, das mit dem Gold verbunden ist, das zur Wohnung des Christus werden kann - wie es in der Sonntagshandlung für die Kinder heisst -, dann wird es deutlich, dass wir auf einen heiligen Ort in uns schauen. Wenn dieses Herz aufhört zu schlagen, dann tritt eben der Tod an die Stelle des Lebens. Und so darf das Herz in unseren Augen nicht aufhören zu pumpen, immer weiter, unaufhaltsam, immer stark und unerschütterlich – dem morgigen Tag entgegen. Und doch gibt es auch einen anderen Blick auf dieses wunderbare Organ in uns, nämlich den, dass das Herz den Strom des Blutes nicht immer weiterpumpt, sondern, dass es eben genau das Gegenteil tut und den Strom des Blutes, der in uns fliesst, in einem ewigen festen Rhytmus einmal kurz unterbricht, einmal kurz anhält, um ihn dann weiterfliessen zu lassen. Es macht also nicht immer weiter, sondern es hält immer wieder an. Ein ganz anderer Blick auf dasselbe Phänomen! Das ist eine ganz andere Signatur der Herzaktivität in uns Menschen. Es gibt diesen heiligen Ort ins uns, der uns nicht rastlos vorantreibt, sondern ganz konsequent immer diese kurzen Momente des Nichts ermöglicht, Momente des Stillstandes in denen ganz viel geschieht, von dem wir garnichts wissen. Blicken wir einmal auf das Gold. Wir wissen von dem Gold, dass es überall im Kosmos in ganz feiner Substanz vorhanden ist, dieses Gold, dass ja in einer ganz besonderen Beziehung zur Sonne und damit zu Christus steht. In den Momenten des Stillstehens unseres Herzens kann immer das Gold in dieses Nichts hineinwirken. In dem Blick auf das Wirken des Christus in uns können wir denken: in diesen Momenten nimmt er immer mit seiner Lebenskraft Wohnung in den Herzen, weil da einen Moment lang nichts anderes ist. In diesen Momenten wird auch deutlich, dass wir sehr gut versorgt sind und unser himmlischer Vater es wohl eingerichtet hat, wann und wie er uns versorgt. Das offenbaren ja die Bilder aus der Bergpredigt. Wie wir auf die Dinge schauen, bestimmt unser Leben. Schauen wir auf das Herz als eine Pumpe, dann muss es immer weiter schlagen und uns durch das alltägliche Leben treiben. Dann bedeutet Stillstand den Tod. Schauen wir auf die Momente des Stillstandes als Einzug höherer Welten in uns, dann verbinden wir damit nicht den Tod, sondern das tiefe Verbundensein mit den Gesetzen von Bewegung und Innehalten, die dem Tod seine bedrohliche Macht nehmen. Darin können wir die Kraft finden, den Worten des Christus an uns Folge zu leisten. Christine Voigts
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