LICHTSTRAHL 140 EVANGELIUM: Markus 7 (31-37) TRINITATIS 27.8.23
EIN SEUFZEN ENTRINGT SICH SEINER BRUST Liebe Freunde! “Nun hat der Mensch das Wort!” …….. Ist das so? Und wie sollen wir mit dieser Verantwortung leben? Im Moment verschlägt uns ja gerade so ziemlich alles die Sprache. Das Zuhören wird immer schwieriger, etwas Wesentliches liegt kaum noch in dem, was wir so den ganzen Tag sprechen. Taubstumm – der Mensch! Wenn es ganz unauffällig in der heutigen Heilung heisst, dass der Christus Jesus seufzt, bevor er den Taubstummen heilt, so heisst das nicht nur, oder vielleicht sogar garnicht, dass er seufzt wie jemand, der eigentlich jetzt genug hat. Wenn wir das so verstehen wollen, gehen wir mit dem Wort “seufzen” eben sehr rudimentär um und verstümmeln es. Seufzen…. Dieses Wort ist eine ganze Welt! Wie ist das mit dem Seufzen? Aus welchen Tiefen entringt sich ein Seufzer? Wer seufzt alles? Und was offenbart sich im tiefen Seufzen des Christus? Es offenbart sich seine lebendige, allumfassende Verbindung zu allem und zwischen allem was ist. Zum einen kennen wir vielleicht eine Stelle aus den Paulusbriefen, wo es sinngemäss heisst: Es seufzt die ganze Kreatur in der Erwartung und in der Sehnsucht, dass im Menschen endlich sein höheres Wesen zur Verwirklichung kommen möge. Manchmal hört man ja ein Tier seufzen, im Schmerz, in der Qual, in der Hilflosigkeit – und das geht einem dann durch Mark und Bein. Vielleicht ist es unsere Rettung, dass wir nicht hören, WIE die ganze Kreatur seufzt – wir würden das garnicht ertragen können, weil wir noch nicht selber die Kraft haben, sie wirklich zu erlösen. Zum anderen kann man sich ja denken, dass auch ein grosses Seufzen in den geistigen Welten ist. Ein ständiges Bemühen, uns wortbegabten Menschen den Geist in unsere Worte zu senden, den Heiligen Geist von oben in die Menschheit hinunter zu senden. So kann man vielleicht eher das Seufzen des Christus an dieser Stelle verstehen: sein tiefes Bemühen, uns Menschen wieder mit der Logoskraft des Wortes zu verbinden – damit wir recht reden! Es seuft von unten in der Kreatur, es seufzt von oben aus den schöpferischen Welten des Geistes und dazwischen steht der Mensch – taubstumm. Der Taubstumme in dem Evangelium von Markus wird von anderen zu dem Christus Jesus gebracht. Die Heilung findet abseits von der Menge statt. Werden wir auf die Nöte unserer Mitmenschen aufmerksam, verstehen wir, dass Heilung manchmal einen grossen Schutz braucht, ein Alleinsein mit dem Christus braucht und vertrauen wir ihm und unseren Mitmenschen? Dann kann er beginnen, uns die Ohren zu öffnen, die Fesseln der Zungen zu lösen. Eine erlöste Kreatur - vom Geist erfüllte Worte der Menschen – dahin wirkt Christus. Bringen wir einander zu ihm, dann wird es gut werden, dass der Mensch jetzt das Wort hat! Christine Voigts.
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