LICHTSTRAHL 122 EVANGELIUM: Joh 8 (1-12) PASSION 26.3.23
ICH BIN DAS LICHT DER WELT Liebe Freunde! Die Dunkelheit gehört zu unserem Erdenleben immanent dazu, genauso wie das Licht. Und so können wir in der Regel mit der Dunkelheit relativ gelassen leben – wir haben ja inzwischen auch genügend Mittel, die natürliche Dunkelheit durch und durch zu erhellen, wenn es nötig ist. Vor allem dann, wenn sie gefährlich wird. Wie ist das aber mit der seelischen Dunkelheit. Was haben wir , wenn sie gefährlich zu werden droht? Was haben wir in der Passionszeit für ein Mittel, uns auf die seelische und geistige Dunkelheit in unserem Leben oder in der Welt einzulassen, ohne von ihr gefährdet zu werden.? Da gibt es ein ungeheur starkes Wort von dem Dichter Hölderlin aus seiner Dichtung “Patmos”, die aus seiner eigenen Zeit der seelischen Umnachtung im Tübinger Turm stammt: WO ABER GEFAHR IST, DA WÄCHST DAS RETTENDE AUCH. Das Licht begleitet uns durch alle Dunkelheit hindurch, denn es war am Uranfang da, bevor alles andere geschaffen wurde. Es ist grösser, denn es war vor der Dunkelheit da. Es ist immer präsent, auch in der grössten Dunkelheit. Das ist ganz einfach nachzuvollziehen, wenn man an den Sternenhimmel denkt, der sich immer lichtvoll über der Dunkelheit der Nächte auf der Erde wölbt. Was aber ist, wenn man diesen Sternenhimmel nicht mehr sieht? Wenn man zum Beispiel tagelang verschüttet ist, wie viele Menschen es nach einem Erdbeben oder einem Unfall manchmal sind? Es wurde ja von manchen Menschen genau das berichtet: dass sie sehr lange unter den Trümmern ihrer Häuser gelebt haben, unverletzt, aber in der tiefsten Dunkelheit. Dann ist es wirklich ganz, ganz dunkel. Da wächst die Gefahr, dass man sich dieser Dunkelheit ausliefert und sie einen dem Tod nahebringt. Wo aber diese Gefahr ist, da wächst das Rettende auch…..da wird die Dunkelheit eins solchen lebendigen Grabes langsam durchlichtet, da wird das Grab langsam zu einem Hoffnungsgrab. Das Wort “Hoffnungsgrab” erscheint in der Karwoche in der Epistel der Menschenweihehandlung. Die Karwoche ist die dunkelste Woche im Leben des Jesus Christus, die wir ja jedes Jahr aufs neue versuchen mitzueerleben – auch wenn es ein kläglicher Versuch ist. In diese Zeit der tiefsten Passion, wo alles sich zuspitzt, dringt bereits das Licht eines Hoffnungsgrabes. Es ist immer da, aber es wird in der Karwoche benannt und ausgesprochen. Mögen die Menschen es immer bewusster hören. Und so kann uns dieses Licht durch die ganze Passionszeit hindurch begleiten. Es kann uns aber auch begleiten, wenn wir ganz persönlich durch eine Zeit der Passion gehen müssen, wenn die Dunkelheit in der Seele gefährlich zu werden droht, dann wächst auch das Rettende! “Ich bin das Licht der Welt! Ich verurteile euch nicht” – die Gewissheit, dass der Christus diese Worte einst gesprochen hat, kann uns durch alle Zeiten der Passion und Dunkelheit bis in die Auferstehung führen. Ostern lebt immer und überall. Christine Voigts
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