LICHTSTRAHL 115 EVANGELIUM LUKAS 13 (10-17) EPIPHANIAS 29.1.23
HEILUNGEN AN EINEM SABBAT Liebe Freunde! Wenn ein See am abend ganz ruhig daliegt, das Wasser sich nicht bewegt, spiegeln sich in einer wunderbaren Weise die Sterne des Himmels in ihm. Es ist ein Anblick, der eine Menschenseele ganz fromm werden lassen kann, wenn sie ihn dann auch bemerkt. Was macht uns Menschen so andächtig und fromm bei dem Anblick eines stillen Wassers in der Nacht, in dem der ganze Himmel sich spiegelt. Vielleicht ist es das tiefe Empfinden und Wissen, dass diese erhabene und alles durchstrahlende Ordnung und Struktur des Kosmos, die sich offenbart in dem Gang der Sterne und Planeten am Himmel in der Nacht, alles Leben auf dieser Erde bestimmt und ordnet, dass sie Sinn gibt und dadurch heilt, was krank gemacht hat. Das tut sie auch bei Sturm und Wind und bewegtem Wasser, da wird es aber nicht so anschaubar. Dieser stille See kann uns auch ein Bild werden für unsere Seele. Immer wirken in ihr ordnend und tragend die Gestirne am Himmel, unser Schicksal - ob es stürmt oder ruhig ist, das ist egal, es wirkt immer. Aber bewusst werden kann uns das nur, wenn unsere Seele einmal zur Ruhe kommt. Dann wird das anders erlebbar. Diese Momente der Ruhe sind ja auf jeden Fall die Nächte, in denen alles Treiben und alles Schaffen einmal aufhört und wir uns in die Welt der Stille begeben. Dann kann diese heilende Ordnung einziehen. Wir müssen aber nicht auf den Schlaf warten, wir können uns solche Momente auch während des Tages suchen, oder am Anfang einer Woche am Sonntag suchen, wenn wir in den Raum der Stille in einer Kirche eintreten. In dem Anblick eines stillen Gewässers, in dem die Sterne sich spiegeln, wird nicht nur die Stille spürbar in der wir uns erholen können, sondern es kann uns vor allem auf der Erde sichtbar werden, dass alles von geistigen Gesetzen und Wesen durchdrungen wird. Dass sie nicht nur am Himmel erscheinen, sondern auch auf der Erde, und vor allem dort! Dass sie es sind, die immer wieder heilend und ordnend in die Erdenverhältniss einwirken, auch wenn diese Verhältnisse uns manchmal ganz zusammenziehen, ganz verkrümmen in der Seele, uns alle Leichtigkeit nehmen und den Blick nach unten ziehen - wie es von der gekrümmten Frau in dem heutigen Evangelium geschildert wird. Es gibt die Mächte in der Welt, die uns in dieser Stille und Hingabe gefangen halten wollen. Sie predigen, wie der Synagogenvorsteher, dass es nur darum geht, diese Orte aufzusuchen und sie wie den Sabbat zu heiligen, weil das Gesetz das vorschreibt. Dass es aber in diesen Momenten um die allergrösste innerliche Regsamkeit geht, dass in ihnen geistige Gesetze und Schicksalskräfte sich offenbaren können, das ist viel wesentlicher und wichtiger als das so eng verstandene Gesetz. Und das wollen diese Mächte verhindern: dass wir verstehen lernen! Dass der Christus Jesus immer wieder das Verbot der Heilung an einem Sabbat übertritt und just an diesem Tage heilt, ist nicht ein Provozieren der alten Verhältnisse, eine Missachtung der Gebote, sondern ein entschlossenes Hinweisen auf die Tatsache, dass die Stille nie sich selber genügen kann. Sie ist mehr und mehr vor allem eine Voraussetzung für sein Wirken, sein Heilen, seine Geisteszeichen – im Schlaf, in den Ruhepausen, in dem Gebet am Sonntag in der Kirche. Christine Voigts
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