LICHTSTRAHL 113 EVANGELIUM: LUKAS 2 (41-52) EPIPHANIAS 2. Sonnag 2023
SCHICKSALSMOMENTE Liebe Freunde! Ein ungeheurer Schicksalsmoment für die heilige Familie aus Nazareth wird uns in dem heutigen Evangelium geschildert. Wir können uns ja vorstellen, wie behütet und beschützt dieser Jesusknabe in Nazareth die ersten 12 Jahre seines Lebens verbringen durfte. Nun, mit 12 Jahren, war der grosse Moment gekommen, wo alle israelitischen Knaben ihre Religionsmündgkeit erhielten – das Fest der Bar-Mizwa. Dazu reisten sie alle nach Jerusalem in den Tempel, in das Haus, in dem nach jüdischem Glaube ihr Gott wohnte, wo sie die Gegenwart Gottes erlebten. Die Erwartung der Eltern, die Ehrfurcht des Knaben Jesus, der Schutz der Gemeinschaft aus Nazareth, die ja mitreisten zu diesem Ereignis war gross. Und dann geschieht in diesen Tagen etwas, worüber das Evangelium weitgehend schweigt. Tiefe Rätsel über das zukünftige Wirken des Christus im Menschen sind darin verborgen. Was das Evangelium aber berichet, ist die völlige Veränderung des Knaben. Aus dieser reinen, unschuldigen, behüteten Kinderseele wird ein weisheitsvoller Knabe, der im Kreise der Gelehrten des Volkes sitzt und sie mit seinen Antworten tief beeindruckt. Die Eltern aber verbringen diese Tage in grosser Angst und Verzweiflung in Suche nach ihrem Kind. Als sie es dann endlich finden, wird es deutlich, das ein grosser Schicksalsmoment in der Familie sich offenbart, dass etwas Unfassbares geschehen ist. Und der Knabe spricht die Worte: “Da muss ich im Hause meines Vaters sein.” Die Eltern verstehen nicht worum es geht, aber die Mutter bewahrt die Worte in ihrem Herzen und bewegt sie dort. Von diesem Moment an nimmt der Knabe zu an Weisheit, Reife und Anmut (in der ja das Wort MUT verborgen ist). Schicksalsmomente sind immer grosse Momente im Leben der Erdenmenschen, und es ist gut, wenn wir darauf vorbereitet sind. Urbildlich schildert uns das Evangelium von dem 12-jährigen im Tempel, was eigentlich in diesen Schicksalsmomenten im Leben geschieht. Es finden eingreifende Veränderungen in Menschen statt und es ist gut, wenn sie das Haus des Vaters aufsuchen in diesen Zeiten. Dazu müssen sie aber wissen, wo er wohnt. Dort können sie erleben, dass er väterlich seinen Geschöpfen vorangeht und zur Ruhe kommen. Zum anderen wird vieles in solchen Momenten zunächst nicht verstanden, aber die Worte, die in diesen Momenten gesprochen werden, können wir in unseren Herzen bewahren und bewegen. Wir dürfen und müssen darauf vertrauen lernen, dass Weisheit, Reife und Mut in uns wachsen durch Schicksalsmomente. Wir werden sie brauchen, sie bereiten uns vor, ein Höheres in uns aufzunehmen und unsere wahre Lebensaufgabe zu ergreifen. In dem Leben des Jesus von Nazareth waren die nächsten 18 Jahre ein Vorbereiten auf seine wahre grosse Aufgabe als Erdenmensch: mit 30 Jahren den Christus in sich aufzunehmen in der Jordantaufe. Christine Voigts
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