Lichtstrahl 142 - The Kingdom of God does not come in a form which is outwardly perceptible10/9/2023 LICHTSTRAHL 142 GOSPEL: Luke 17 (5-10,20-22) TRINITY 9 September 2023
THE KINGDOM OF GOD DOES NOT COME IN A FORM WHICH IS OUTWARDLY PERCEPTIBLE Dear friends! “The kingdom of God does not come in a form which is outwardly perceptible.”….. Trying to connect to these words of our today’s gospelreading purely in an intellectual way is difficult. Maybe it is of help to make use of an image, an imagination, a picture with which we can connect. Children live in this world of images and pictures all the time, that is why their faith is so strong. They only start losing it, when the intellect awakens in them. Maybe for us, who as adults of our time have left the world of images and live completely in the world of the intellect, a childrens’ story can be helpful in this case: Once upon a time an old king died. He knew about a new land on the other side of the river, that was the border of his kingdom. That land was however was mostly covered in thick mist. Only in certain moments he could see this land. Then the sight of its beauty and abundance created a huge longing in his heart to lead his people into that land. But the time was not ripe yet for him to fulfill that mission. When he died, the older son took up his place on the throne and kept a watchful eye over the riches of his father’s kingdom. The younger son however could never forget the words of his father on his deathbed: BUILD A BRIDGE ACROSS THE RIVER AND LEAD OUR PEOPLE INTO THE NEW LAND! One day the king on the throne got irritated and made his younger brother the treasurer of his kingdom. That meant, that he would have to live in the dungeons, in a hall where all the riches were kept, never see the daylight anymore and count the gold coins that filled the seven great chests in the hall up to the brim. The younger prince cried out in agony about losing his freedom and being kept in the dark. But he had to do what was demanded and so started counting the gold. In the evening of that day there was a knock on the door. The old treasurer entered into the hall, old, white haired, walking with a stick and with a warm and loving voice said: I have been living down here for seventy years. I have never seen the world of our kingdom out there anymore and I have experienced more freedom down here, than I would have ever experienced otherwise. He gave the prince some advice how to fulfill his given duties and at the same time gave him new tasks to fulfill. Then he left again. But he had given the prince patience, trust and deep faith.The end of the story is, that the prince managed to find a way to lead the people over a bridge of light and colour into the new land, just as his elder brother and the old kingdom were ruined and were swallowed up by the earth. The last people, that entered onto the bridge became witnesses to that. Dear friends, strong images build strong faith and connect us with the realities of our destiny, which is leading us away from the outside world into an inner space. There we are all still in the dark, we all count our treasures daily, but there is that old treasurer. We all hear his voice constantly speaking in us – especially in the evenings of the day: “You will experience more freedom down there, than anywhere in the outer world”, and will find patience, trust and deep faith. Christine Voigts
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LICHTSTRAHL 141 EVANGELIUM: Lukas 10 (1-4) TRINITATIS 3. September 2023
ER SANDTE WEITERE SIEBZIG AUS Liebe Freunde! Wozu bin ich eigentlich ausgesandt? Wer hat mich eigentlich ausgesandt? Was sind eigentlich meine Möglichkeiten oder auch meine Aufgaben? Hinter all diesen Fragen steckt die eine grosse Frage des Menschen: WER BIN ICH? Das ist die tiefste Fragen, die jeden Menschen beschäftigt, wenn er in seinem Bewusstsein immer wacher wird. Ein Kind hat noch nicht bewusst diese Frage, in einem Jugenlichen fängt sie vorsichtig an, sich in das Bewusstsein hinaufzuarbeiten. Der Jugendliche ist glücklich, wenn Erwachsene das sehen und einfach da sind, weil sie diese Fragen kennen und bereit sind, mit ihm darüber nachzudenken. Am besten ohne Kommentar – das ist meistens in diesem Alter nicht erwünscht! Wenn sie dann später im Leben immer dringlicher in unser Bewusstsein eintreten, dann können wir zum Beispiel das heutige Evangelium einmal studieren. Wir sind als Menschen ausgesandt – alle Menschen auf dieser Erde. Das soll uns immer mehr bewusst werden. Wir sind nicht einfach nur so da. ,Die ersten Lebensjahre sind eine Vorbereitung, unbewusst – da dürfen wir erstmal einfach diese Erde kennenlernen. Wir sind ausgesandt in eine wunderbare Welt, wo wir uns als etwas ganz Eigenständiges erleben dürfen, wo wir immer mehr zu einer Schicksalsführung erwachen dürfen, wo wir immer mehr erleben dürfen, dass es einen Grund gibt, dass wir ausgesandt worden sind; dass es jemanden gibt, der die Menschen auf die Erde sendet; dass wir viele Möglichkeiten und auch eine Aufgabe haben – jeder ganz individuell – und dass es ungeheuer wichtig ist, die Frage immer wieder zu bewegen: WER BIN ICH? Das klingt alles so leicht und so einsichtig. Wieviele Kinder dürfen aber heute noch überhaupt die Schönheit und Sinnhaftigkeit dieser Welt erfahren und sich darin zunächst unbekümmert entfalten? Wieviele Jugendliche finden heute noch die Erwachsenen, die bereit sind mit ihnen ihre Fragen zu bewegen? Wieviele Menschen haben überhaupt noch ein Bewusstsein davon, dass sie mit einem bestimmten Auftrag von jemand Bestimmten ausgesandt worden sind? Viele hilfreiche Aussagen, Hilfestellungen, Bilder aber auch Warnungen sind in dem Evangelium der Aussendung in dem Evangelium des Lukas verborgen. Wir dürfen diese Worte alle als direkt zu uns gesprochen hören und wissen, dass der sie zu uns spricht, der uns alle ausgesandt hat. Dass er auf uns wartet, wenn wir zurückkommen. Dass er es ist, der alles weiss, der Anfang und Ende ist und der mit uns in allem schafft, was wir schaffen. Der aufrecht stehen bleibt, wenn wir nicht mehr können. Stellen wir an ihn die Frage: WER BIN ICH?, so wird er antworten: Ein Ausgesandter in meinem Namen, mit meiner Hilfe, in meinem Schutz: “DU BIST EIN MENSCH AUF DEM WEGE ZU MIR!” Christine Voigts LICHTSTRAHL 140 EVANGELIUM: Markus 7 (31-37) TRINITATIS 27.8.23
EIN SEUFZEN ENTRINGT SICH SEINER BRUST Liebe Freunde! “Nun hat der Mensch das Wort!” …….. Ist das so? Und wie sollen wir mit dieser Verantwortung leben? Im Moment verschlägt uns ja gerade so ziemlich alles die Sprache. Das Zuhören wird immer schwieriger, etwas Wesentliches liegt kaum noch in dem, was wir so den ganzen Tag sprechen. Taubstumm – der Mensch! Wenn es ganz unauffällig in der heutigen Heilung heisst, dass der Christus Jesus seufzt, bevor er den Taubstummen heilt, so heisst das nicht nur, oder vielleicht sogar garnicht, dass er seufzt wie jemand, der eigentlich jetzt genug hat. Wenn wir das so verstehen wollen, gehen wir mit dem Wort “seufzen” eben sehr rudimentär um und verstümmeln es. Seufzen…. Dieses Wort ist eine ganze Welt! Wie ist das mit dem Seufzen? Aus welchen Tiefen entringt sich ein Seufzer? Wer seufzt alles? Und was offenbart sich im tiefen Seufzen des Christus? Es offenbart sich seine lebendige, allumfassende Verbindung zu allem und zwischen allem was ist. Zum einen kennen wir vielleicht eine Stelle aus den Paulusbriefen, wo es sinngemäss heisst: Es seufzt die ganze Kreatur in der Erwartung und in der Sehnsucht, dass im Menschen endlich sein höheres Wesen zur Verwirklichung kommen möge. Manchmal hört man ja ein Tier seufzen, im Schmerz, in der Qual, in der Hilflosigkeit – und das geht einem dann durch Mark und Bein. Vielleicht ist es unsere Rettung, dass wir nicht hören, WIE die ganze Kreatur seufzt – wir würden das garnicht ertragen können, weil wir noch nicht selber die Kraft haben, sie wirklich zu erlösen. Zum anderen kann man sich ja denken, dass auch ein grosses Seufzen in den geistigen Welten ist. Ein ständiges Bemühen, uns wortbegabten Menschen den Geist in unsere Worte zu senden, den Heiligen Geist von oben in die Menschheit hinunter zu senden. So kann man vielleicht eher das Seufzen des Christus an dieser Stelle verstehen: sein tiefes Bemühen, uns Menschen wieder mit der Logoskraft des Wortes zu verbinden – damit wir recht reden! Es seuft von unten in der Kreatur, es seufzt von oben aus den schöpferischen Welten des Geistes und dazwischen steht der Mensch – taubstumm. Der Taubstumme in dem Evangelium von Markus wird von anderen zu dem Christus Jesus gebracht. Die Heilung findet abseits von der Menge statt. Werden wir auf die Nöte unserer Mitmenschen aufmerksam, verstehen wir, dass Heilung manchmal einen grossen Schutz braucht, ein Alleinsein mit dem Christus braucht und vertrauen wir ihm und unseren Mitmenschen? Dann kann er beginnen, uns die Ohren zu öffnen, die Fesseln der Zungen zu lösen. Eine erlöste Kreatur - vom Geist erfüllte Worte der Menschen – dahin wirkt Christus. Bringen wir einander zu ihm, dann wird es gut werden, dass der Mensch jetzt das Wort hat! Christine Voigts. LICHTSTRAHL 139 GOSPEL: Luke 18 (35-43) TRINITY 20. August 2023
THE HEALING OF A BLIND MAN Dear friends! We speak of a healthy and functioning organism, when everything is in balance. If in plantlife the roots, the stems and leaves as well as the blossoms develop in a balanced way, supporting each other and making growth possible, we speak of a healthy plant. At the same time we do also know, that if we reduce or trim one part of a plant, another is increasing in strength, size and productivity. If all the sense organs in a human being are functioning in a balanced and undisturbed way, we speak of a healthy senselife. It is however also there a fact, that a person with for instance no eyesight, a blind person, develops a sensitivity and efficiency in the other sense organs, like the ears. That must have been the case with the blind beggar sitting at the roadside leading to Jericho. He sat there every day and surely he, on the day of his encounter with the Christ Jesus, heard from far that an unusual crowd was nearing him. Maybe it was unusually big, or unusually excited or unsually intense – he heard that with his sensitive ears and immediately reacted with great interest: “What is all this about?” But not only his ears revealed to him what was coming. We can imagine that a blind person develops a second sight much more strongly than seeing persons. The sight of the soul eye. In our path towards Michaelmas we are made aware of the potential of our soul eyes. That we as human beings in our development should become aware and train our soul eyes. The Michael epistle starts with the words: “THE EYES OF OUR SOUL BEHOLD HIM, WHO IS THE COUNTENANCE OF GOD…..”Can we relate to that, if our soul eyes are still undiscovered? Being blind and totally dependant on the help of others had prepared the beggar at Jericho to experience the inner light that was coming towards him. Surely he had heard a lot about the Son of David, who was to come and heal. Surely he had had enough time to think and ponder about the news that were travelling throughout the country about Jesus of Nazareth being that saviour. Surely he had gone through a lot of endurance and humiliation to develop a deep belief in the coming of the Son of David. And thirdly he surely had experienced helplessness to an extent, that his own willpower became very strong and alert. And so he knew who Jesus was, and so he had faith and so he did not hesitate to come into action, even when he was told to be quiet. The healings in the New Testament are not miracles or wonders, they are very real if we read and listen to them carefully. The conditions are clearly stated in this very short episode of the healing of the blind beggar at Jericho and we tend to overread them. However every single word is a whole world of truth and meaningfulness. If we awaken to these worlds of words, healing can take place anywhere as a result of our awareness and understanding. Christine Voigts LICHTSTRAHL 138 EVANGELIUM: Lukas 9 (1-17) TRINITATIS 13. AUGUST 2023
DIE TATEN DER AUSGESANDTEN JÜNGER Liebe Freunde! Es war ein langer, ungewöhnlich kalter und lichtarmer Winter an der Küste Namibias in diesem Jahr. In vielen Menschen, vor allem den älteren, lebt eine grosse Sehnsucht nach Sonne und Wärme. Sie spüren, dass ihre innere Kraft und Wärme langsam nicht mehr den langen Winterwochen standhalten kann und sich eine gewisse Schwere in ihnen breitmacht. Die strapazierte Gesundheit tut ihr übriges dazu. Die Menschen sehnen sich nach Sonne. Auch an den vielen Pflanzen in Swakopmund kann man sehen, dass sie wieder das Licht der Sonne brauchen. Ein Grau zieht auch dort über die Blätte, sie geben sich der Nässe und Erdenschwere hin und warten darauf, dass die Sonne sie wieder kräftigt, Farbe hervorzaubert und von Pilzbefall und anderen Krankheiten heilt. Die äussere Sonne heilt Menschen und Pflanzen. Sie trägt das Leben und schafft Ordnung. Sie macht uns anschauber, welche Kräfte in Licht und Wärme wirken. Diese Kräfte sind mit ihr von Anfang an verbunden und Teil der grossen allmächtigen schöpferischen Weisheit der Vatergottwelt. Sie werden immer damit verbunden bleiben. Ein Teil dieser Vatergottwelt, der Sohn, hat sich aber aus der äusseren kosmischen Sonne gelöst und ist Mensch geworden. Dieselben Kräfte, die wir erleben können in der Sonne am Himmel, sind mit ihm in die Herzen der Menschen eingezogen. Kräfte, die Wärme und Licht in die Welt tragen können und die in den Zeiten, wenn die äussere Sonne ihre Kraft nicht spendet, sehr bedeutsam werden kann. Wir müssen uns nur besinnen auf diese Kräfte der menschlichen Herzenswärme In dem Evangelium heisst es, dass der Christus zunächst seine 12 Jünger ausgesandt hat und ihnen wirksame Vollmacht und formende Kraft übertragen hat. Sind das nicht genau die Kräfte, die die Sonne auch in sich trägt? Und ein paar Wochen später sendet er 70 Jünger aus, die auch diese heilenden Kräfte in seinem Namen in die Welt tragen sollen. Das Evangelium berichtet weiter von der Speisung vieler bedürftiger Menschen mit ein wenig Brot und zwei Fischen. Alle werden satt und es bleibt viel übrig. Die Hostie, die am Altar über dem Kelch erhoben wird, ist eine geistige Sonne. Wir erleben doch in ihr die gleichen Kräfte wie die, die aus den Herzen der Menschen strahlen können und die ebenfalls aus dem Kosmos auf die Erde herunterstrahlen können. Man mag sich immer wieder in dem Zweifel befinden, ob Gott überhaupt noch für die Menschen da ist, ob er überhaupt noch Interesse an den Menschen hat. Es steht aber doch ganz unumstösslich zum einen in dem heutigen Evangelium, dass er Menschen in seinem Namen aussendet und zum anderen, dass er Menschen ernährt mit ein wenig Brot. Vielleicht ist es, gerade wenn die äussere Sonne sich mit ihrer Kraft zurückhält, an der Zeit auf die inneren Sonnen-Herzens-Kräfte in den Menschen zu schauen. Vielleicht ist es gerade in den Zeiten der Kraftlosigkeit und Erdenschwere hilfreich, sich einzufinden und zu versammeln an den Orten, wo eine wesentliche Speisung mit ganz wenig Brot sich immer noch ereignet. Eine Pflanze muss auf das zunehmende Licht und die zunehmende Wärme der äusseren Sonne warten. Der Mensch kann eine innere Sonne entzünden. Er kann das ganz unabhängig von der äusseren Sonne tun als ein ausgesandter Jünger des Christus Jesus. Christine Voigts LICHTSTRAHL 136 GOSPEL: MATTHEW 7 (1-14) TRINITY 30.7.23
ENTER THROUGH THE NARROW GATE Dear friends! The gospel often makes use of the images of a plant to make something clear about the being and becoming of humanity. When the Christ Jesus uses the different images of a plant, he is not yet speaking in clear words about the full truth. He is then paving a way for those who cannot understand the clear teachings yet. And so he often uses the image of a plant. The image of a plant when it is still either a seed, or when it is at the point of germination, or when it enters into the phase of growth - growing a stem to stand upright , forming branches to connect with its surrounding, producing leaves to be nourished by the sun - and finally when it is producing a blossom with seeds as the ultimate aim of its being. All these images can become very helpful to understand the being and life of humankind. If a plant has germinated, it starts to grow, forming a strong stem and many leaves. We see the result of the working of strong and active lifeforces, bringing the plant into existence, letting it grow for a long time and then finally prepare the unfolding of a blossom. What does however happen to that impressive and noticeable growth just before the plant enters into the stage of making a bud for the flower? Usually we are not observant of this phase, but it is extremely important. Everything visible from the outside seems to come to a halt. There is not much growth any more, the stem becomes thinner und more vulnerable. The leaves undergo a significant change – they change their colour, their shape and become thinner and smaller. It is a motionless moment of complete vulnerability, selflessness, of being connected with the cosmos, and awaiting something sigfnificant and beautiful, something that is carrying future. Surely we are allowed and encouraged to take this image of a plant and use it as an image if we struggle about the words and the teachings of todays gospelreading. They are not made for the time when we are growing, getting strong, connect to our surrounding world and have to unfold our every day ego to find our orientation in life. There we are asked to judge, to measure with our own individual measure, to stop asking for help and assistance and take up responsibility. There we are walking on the broad path with all the others to become an active, visible and competitive member of our society. But then there are also the moments, when all the outside activities come to halt. When a moment of standstill enters into our lives. They do come anyway, for everybody and at any moment in their lives. But we can also consciously ask for them to come. For that we need total selflessness, as we can observe it in the plant entering into the phase of forming a blossom. Then the Christ can teach us the conditions under which we will meet our highest inner destiny and can start to unfold blossoms in our lives. On our way towards Michaelmas we need to realize as human beings , that we have in fact grown very strong – but that out of that strength and freedom we need to ask, to seek and to knock at the door of Him, who is leading us on into forming the blossoms of humankind. Christine Voigts LICHTSTRAHL 135 EVANGELIUM: Markus 8 (27-38) TRINITATIS 23. Juli 2023 DER FELS IN DER BRANDUNG Liebe Freunde! Wie unerschütterlich und stark stehen Felsen in der Brandung. Auch an unserer schönen Atlantikküste in Swakopmund können wir das anschauen, wie die Wellen in einem kosmisch geordneten Rhythmus immer wieder gegen die Felsen und Steine rollen, manchmal sie nur umspülen, aber dann auch mit einer ungeheuren Kraft gegen sie anstürmen und an ihnen zerbrechen, gischten und toben. Es ist faszinierend, wie wenig sie etwas an dem Felsen und seiner Form bewirken. Der Felsen ist unerschütterlich stark. Und doch wissen wir, dass sich die Formen dadurch beständig verändern, langsam, kaum sichtbar. Und ganz manchmal bricht auch ein großes Stück von einer Felswand an der Meeresküste ab und verändert die ganze Küstenlinie – auch das weiß man.
Die Zeiträume, die wir mit unserem Bewusstsein überblicken können, machen ja nur einen kleinen Teil des großen Zeitraumes der Weltentwicklung aus. Die Zeiten, in denen die Felsen entstanden sind, in denen sie so in der Brandung stehen, wie wir sie heute sehen und in denen sie dann auch irgendeinmal vergehen werden, sprengen unser Begriffsvermögen von Zeit und Raum. Und doch wissen wir: der Felsen in der Brandung ist vergänglich – irgendwann wir es einmal nicht mehr sein. Petrus, um den es hier in dem heutigen Evangelium geht, wird von dem Christus Jesus bezeichnet als ein Felsen. Ein Felsen, auf dem die christliche Kirche errichtet werden soll und eine lange Zeit stehen soll, umbrandet von dem kosmischen Wellenschlag großer Zeitengeschehen und Entwicklungen. Wie lange wird dieser Felsen und diese Kirche so unerschütterlich in der Brandung stehen? Es ist ja ganz sicherlich nicht eine ruhige Brandung, die da gerade erlebbar ist. Vielmehr sind es hohe und manchmal auch beängstigende Wellen, die da herandbranden. Erleben wir nicht überall dort, wo das kirchliche Christentum auf der Welt zu Hause ist, dass sich große Dinge verändern und eine ganz neue Zeit sich ankündigt, deren Anfang und Ende nicht so richtig greifbar sind? Steht Petrus und seine Kirche noch als der Felsen in dem Dienst des Christus? Oder ändert sich auch da etwas? Wir können in dem Evangelium lesen, wie dieser Felsen Petrus ins Wanken gerät, wenn es um Leben und Tod geht. Wenn angesprochen wird, dass Vieles sich verändern und großen Prüfungen unterlegen sein wird. Der Christus spricht es ganz unumwunden aus, und das kann uns zunächst erschüttern. Aber es gibt ein wunderbares Bild von dem jungen Künstler Thylmann, dass man zur Hilfe nehmen kann, anschauen kann und sich dahinein vertiefen kann, um sich den Worten des Christus zu öffnen. Dort steht der Christus aufrecht, unerschütterlich und klar nicht IN der Brandung, sondern AUF der Brandung. Mit diesem Bild in unserer Seele und den achtmal wiederkehrenden Worten aus der Menschenweihehandlung - CHRISTUS IN EUCH - können wir erleben lernen, dass wenn die äußeren Felsen irgendwann nicht mehr halten können, der CHRISTUS IM MENSCHEN der Felsen sein wird, der die Brandung des Seelenmeeres unter seine Füße stellen wird, wenn wir ihm Einlass gewähren. Christine Voigts LICHTSTRAHL 134 GOSPEL: John 3 (22-36) ST. JOHN 2. July 2023
THE WRATH OF GOD REMAINS ON HIM Dear friends! It is exactly such a saying, such a statement – the wrath of God remains on him - that is making it extremely difficult for us human beings to hear and believe in the words: “ It was not to judge the world that the Father sent the Son into the world, but to save the world.” Are we not all longing for the light to end the time of darkness, for the saving from disorientation, from fear through disconnectedness. Where can we find that light? Is it not because of the wrath of God, that we have to walk in this darkness? Do we not have to accept this? We are all aware that the human being has to a great extent become very guilty in regard to the world of creation, both the physical and the spiritual world. And there is this almighty being, which is himself spiritual - physical and is the ground of existence of the heavens and of the earth (as is said in the Creed). And is that not exactly the God of whom John says, that his wrath remains on the human being not trusting in the Son. That does not make us feel free, does not release us from darkness, fear and denial. There is no other way to relate freely to today’s content of the gospel reading, than starting to differentiate deeply between the working of the Father and the Son God. If we fear the wrath of God remaining upon us, we do not realize that we have the power to escape that feeling. The moment we decide to believe in the Son and acknowledge that he is the beginning of a completely new relationship between God and humanity, we will always fear and interprete the challenges in life as a sign of the wrath of God. We have to prepare for a challenging future, a new level of human responsibility through becoming very aware of the relationship of the Father to the Son and the difference between them. The Father has given all existence into the hands of the Son. Yes! That does however not mean, that he has withdrawn. It also does not mean, that he stays the final judging instance. It means, that he is carrying, for ever being the undestructable ground for the Son to fulfill his task. For the human being to fulfill their task. If John says, that the wrath of God remains upon those, who do not trust the Son, he is indicating that the only way to go into the future is the connection with the Son and change the inner relationship with him. There is no wrath, there is just the inner pain of not moving on. We can trust, that the Father is holding, but we have to join the Son to start moving. How can we do that? We can listen to His word. We can experience Him as living inside our own personal being. We can get prepared to experience death in a completely new light. We can prepare to understand the working of the evil forces in a completely new light. We can realize, that the time of preparation soon will come to an end and the time of willpower and deed needs to enter into the life of those, who are truly placing their faith in the working of the Son. Christine Voigts |
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