LICHTSTRAHL 158 GOSPEL: Luke 8, 4-18 TRINITY 11.2.24
THE SEED IS THE WORD OF GOD Dear friends! In the beginning of his gospel John the evangelist states the very well-known, but still largely incomprehensible fact: “Everything came into being through the WORD and nothing of all that has come into being was made except through the WORD.” Is John speaking about the past, the present or the future? Is everything today still made and happening through the WORD only, “the WORD which is God and that is with God” - as John states as well - or is there something changing in the sole responsibility of what is going to happen, once the WORD is spoken. Plantseeds are surely made by God. Seeds, that need some soil to fall into, seeds that need caring, seeds that want to grow and want to produce a blossom to secure future. In nature we all know, that the seed of a certain plant will always produce the same plant and the same blossom of flower or fruit again. There is nothing in the world, that will change the determination of a seed of a certain plant. A sunflowerseed will produce a sunflower and nothing else. That is the law of the seed in natural plant life. In today’s gospel the seed is taken as a parable for the WORD of God which is is not sown into earthly soil, but into peoples’ ears, peoples’ hearts, peoples’ fates and paths. These seeds are of a completely different nature. They also need caring, not too much competition, also need a good soil to be able to grow. But there is a fundamental difference to the plantseed in nature. That is, that the BLOSSOM, that comes out of such a seed, is not determined by the seed. Anything can come out of the WORD of God, that is either spoken to us personally in the course of our lives, our fates. When the WORD of God speaks, it will start growing there is no doubt about that, but WHAT it is going to grow into depends on the human being. Whether it is developing a blossom, that shows beauty, colour, strength and future or a blossom that is small, very fragile and shows marks of negligence or traumatic scars is the task of the one, into whose life the seed is sown. Many such seeds are sown onto our paths through life by our guardian angels, by higher angelic beings, by the Christ himself. They are sown into individual lives, into the lives of families, free communities or nations or even the whole of humanity. The more challenging they are to understand and accept, the more meaningful the development of a strong blossom of beauty most probably will be for the whole of humanity. If we receive such a challenging seed through the WORD of God we can make sure, that it will not be eaten up all kinds of distraction, but will be kept in our hearts. We can make sure, that there are no rocks meeting the roots wanting to grow into the depths of our soulbeing. We can make sure that there is not too much thorny and shrubby density, which will suffocate the seed. We can make sure, that we produce a soil that is like a good compost: warm, fertile and in ongoing process. Focusing on the seed in such a way will make us truly competent to understand, accept and take up our part in producing a strong blossom out of the seed. Loving and supporting powers will move to our sides and accompany us as gardeners of the seed of the WORD of God. The flowers will then all together appear as a bouquet for the future, each flower raying out into the world in its own beauty, colour and strength. Christine Voigts
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LICHTSTRAHL 157 EVANGELIUM: Mat 20,1-16 TRINITATIS 4.2.24
ER GING HINAUS UM ARBEITER ANZUWERBEN FÜR SEINEN WEINBERG Liebe Freunde! In unserer Gesellschaft ist die Arbeit mehr und mehr an den Aspekt des Lohnes, des Verdienstes im Materiellen gebunden. Der Lohn ist ja auch existentiell wichtig, wir brauchen ihn um unser tägliches Leben bestreiten zu können. Ist der Lohn jedoch zu gering, so wir d die Arbeit davon beeinflusst. Sie macht das Verhältnis von Mensch und Arbeit unfrei. In gleicher Weise geschiehte das, wenn der Mensch viel mehr Lohn erhält, als wie er eigentich zum Leben braucht. Gibt es eine Möglichkeit für uns in ein anderes Verhältnis zur Arbeit zu kommen? In der Sonntagshandlung hören unsere Kinder immer wieder die Worte: “Wir sind auf der Welt, um zu arbeiten und die Liebe (nicht der Lohn…) belebt alle Menschenarbeit.” Wo bleibt in unserem modernen Arbeitsleben noch Raum für die Entwicklung dieser Liebe zur Arbeit? Wir werden alle in der Zukunft darum ringen müssen. Dort, wo es um die vom Lohn unabhängige freie Arbeit geht, um den eigenen freien Entschluss etwas zu er-arbeiten, da kann diese Liebe wachsen. Es ist wichtig, dass wir aufmerksam werden für das, WAS DA MIT UNS GESCHIEHT, wenn wir einen solchen freien Arbeitsentschluss fassen? Es ist ja vieles, was uns davon abhalten will: wir haben genug zu tun, keine Kraft, wir haben keine Möglichkeit, wir haben keine Zeit, es ist ja auch niemand da, der uns Arbeit gibt….. so gibt es unendlich viele Gründe, nicht an die freie Arbeit zu gehen. Und doch erlebt der, der trotz alledem an die Arbeit geht, auch wenn vieles ihn davon abhalten will, etwas Besonderes. Er erlebt eine Befreiung, er erlebt Freude an dem Erreichten, manchmal sogar Dankbarkeit für dieses Arbeitsangebot. Er erlebt plötzlich, dass Arbeit Kraft und Energie gibt und nicht nimmt, dass seine Selbstachtung wächst und die Sehnsucht nach Freizeit, Urlaub oder Pause kleiner wird. Dem Christus durch den Jahreslauf zu folgen und an seiner Seite zu bleiben, bedarf einer regelmässigen Arbeit durch das ganze Jahr. Aber es gibt bestimmte Momente und Zeiten, in der die Arbeit besonders wichtig ist. Solch eine Zeit ist die zwischen Weihnachten und Ostern, genauer gesagt zwischen Epiphanias und Passion. In diesem Jahr ist dieser Zeitraum sehr kurz. Sollen wir da überhaupt an die Arbeit gehen? Wir können gerade in dieser Kürze uns vornehmen und uns frei entschliessen, gut vorbereitet mit dem Christus in die Passionszeit zu gehen, das Dunkle, das Leid, das Sterben mitzutragen und mit zu durchleiden. Es ist nie zu kurz, es ist auch nie zu spät, die Arbeit zu ergreifen. Das schildert uns das Evangelium: der Hausherr geht auch um die elfte Stunde noch aus und ruft die Arbeiter herbei, der Christus ruft immer nach seinen Jüngern, egal wie kurz die Zeit bemessen ist. Mögen wir uns das zu Herzen nehmen und trotz dieser Kürze die Arbeit frei aufnehmen. Den fordernden Umschwung in unserer Seele aus der Epiphaniaszeit in den Ernst der Passion zu vollziehen. Dann kann unser Ostererlebnis der Auferstehung in diesem Jahr vielleicht besonders kräftig werden. Christine Voigts LICHTSTRAHL 155 EVG: Joh 2, 1-11/ Die Hochzeit zu Kana EPIPHANIAS 21.2.24
ACHTE AUF DIE KRAFT, DIE DA WEBT ZWISCHEN MIR UND DIR (Vers 4) Liebe Freunde! Am dritten Tage nach der Jordantaufe spricht der Christus Jesus diese Worte zu Maria. Was webt zwischen mir und dir? Was webt zwischen Gott und Mensch, zwischen Seele und Geist, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Was webt in jedem Bild gewordenen Sein? Ein zentrales Bild des christlichen Glaubens ist immer noch das Kreuz. Gross hängt es über den Altären, und die betende Seele des Menschen schaut immerzu darauf. Das Kreuz wird den Menschen aber auch eingeschrieben, im Segen des Priesters, in einem Sakrament – aber es schreiben sich auch die Menschen selber das Zeichen des Kreuzes ein, immer wieder, wenn sie sich mit der Kraft verbinden wollen, die da webt zwischen Gott und Mensch. Wir kennen es meistens so, dass das Kreuz erst von oben nach unten und dann vom Herzen aus nach rechts eingeschrieben wird. Erst vertikal und dann horizontal. Das ist durch die lange Kirchengeschichte des Christentums immer so gewesen. In unserem Bestattungsritual aber erscheint diese Kreuzeinschreibung gleich am Anfang einmal ganz anders! Erst wird der vertikale Weg nachgezeichnet und danach der horizontale. Je öfter man das miterleben kann, je tiefer schreibt sich der Seele dieses andere Kreuz ein und es erwacht eine grosse Frage: Warum ist das so? Was webt zwischen dem einen und dem anderen Kreuz? Durch zwei Jahrhunderte hindurch verstanden die Jünger zunächst, und dann ab dem dritten Jahrhundert auch die Kirchen als Institution, ihren Auftrag so, dass sie die Botschaft des Christus in die Welt tragen möge. Das sind die Worte des Engels am Grabe am Ostermorgen. Diesem Auftrag wurde in aller Treue gedient. So verstanden die Kirchen auch ihren Missionsauftrag. Die Missionare mussten sie sich aber erst einmal tief mit dem Bild des Gotteswirkens, dem Bild des Wirkens von oben nach unten, erfüllen. Das gab ihnen die Kraft, den Mut, den Glauben in die Welt zu ziehen, den horizontalen Auftrag zu erfüllen und die Botschaft in die Welt zu tragen. Wie ist das heute? Erleben wir Menschen noch in dieser Hingabe und Festigkeit das Gotteswirken von oben nach unten, dass wir in aller Überzeugung und Kraft als Diener dieses Wirkens in die Welt treten können. Wollen wir noch missionieren? Das fällt uns doch immer schwerer und wir kommen uns manchmal vor, wie eine Pflanze im Wind, die Mühe hat, sich in den Stürmen der Zeit tief genug zu verwurzeln und standhaft zu bleiben. Da kann man nicht mehr viel in die Welt tragen. Können wir vielleicht dem vertrauen, dass die Menschen in ihrem Dienen dem Christus lange in den Umkreis gewirkt haben, Kirchen gebaut haben, missioniert haben – dass da eine starke Grundlage aufgebaut worden ist? Und auf dieser Grundlage dürfen wir uns jetzt einmal vor allem um unsere ganz eigene Standhaftigkeit und Glaubenskraft bemühen. Wir dürfen beim Bekreuzigen fühlen: Ich gehe mit dem vertikalen Strom in meine eigenen Tiefen und verwurzel mich fester, weil es nötig ist. Ich gehe in die Dunkelheit, in die Tiefen meines Erdendaseins – ja, in die ungeheuren Tiefen der Erdenmitte, mit der Christus sich ja am Karsamstag verbunden hat. Erst einmal wird dieser horizontale Strom bestätigt, dann kann und muss ich mich in die Tiefen wagen und Wurzeln bilden– fest entschlossen und gefasst. Liebe Freunde! Die tiefste Verwurzelung mit dem Christuswirken ist der Moment des Todes. Da wird es sehr wesentlich, ob wir uns mit seiner Botschaft verbunden haben können in unserem Leben. Ob wir seine Zeichen kennen, ob wir an die Verwandlung der Substanzen glauben? Ob die Wandlung von Wasser zu Wein in Kana für mich ein Wunder ist, oder eine Tatsache, die sich fortwährend ereignet und die ich anfangen kann zu verstehen. So können wir mit aller Kraft in die Tiefe des Sterbens gehen und wissen: aus diesem tiefsten Punkt ereignet sich dann die Auferstehung. Der Christus geht mit mir bis da ganz hinunter, darauf darf ich schauen, darauf darf ich vertrauen, das ist der grösste Moment der Verwandlung meines Menschseins, dann fängt ein ganz neues, das nachtodliche Leben an. Deswegen kann einen das anders gezeichnete Kreuz am Sarg eines verstorbenen Menschen am Anfang einer Bestattung so tief berühren. Weil sich da ein grosses Geheimnis offenbart zwischen Mensch und Gott, weil da diese Worte aus unserem Evangelium verständlich werden und leise zu jedem Menschen gesprochen werden: ACHTE AUF DIE KRAFT, DIE DA WEBT ZWISCHEN MIR UND DIR. Die nächste Festeszeit nach der jetzigen Epiphaniaszeit wird die Zeit der Passion sein. Mögen wir diese Worte als Wegbegleitung dorthin in uns bewahren. Christine Voigts LICHTSTRAHL 154 EVANGELIUM: Lukas 2 (25-35) JAHRESWECHSEL 2023/2024
HEUTE LÄSSEST DU DEINEN DIENER IN FRIEDEN VON DIR GEHEN Liebe Freunde! Anlässlich eines Jahreswechsels sind wir immer bemüht, einmal einen gemeinsamen Fokus zu entwickeln im Rückblicken auf das alt gewordene Jahr, im Schauen auf die Aktualität der Gegenwart und im Vorblicken auf ein neu geborenes, noch unbeschriebenes Jahr. Bei dem Rückblick kann innige Dankbarkeit unsere Seele durchströmen, in der Gegenwart ein ungetrübtes Bewusstsein, für die Zukunft Wachheit und Geistesgegenwart. Wofür wir dankbar sein wollen, das kann nur jeder für sich alleine entscheiden und diese Dankbarkeit tief entwickeln. Worauf wir unser Bewusstsein für Gegenwärtiges lenken wollen, kann eine Gemeinde Angelegenheit sein. Und aus dem heraus können wir in Gemeinschaft versuchen, tatkräftige Impulse für das kommende Jahr zu setzen. Wir können uns üben in dem Bewusstsein, dass um unsere drei Altare in Namibia herum in der Zeit der 12 Heiligen Nächte und dem Beginn der Dreikönigszeit intensiv gearbeitet wird. Es gibt eine tägliche Menschenweihehandlung, es gibt Tagungen und Kursangebote, es gibt eine Predigt zum Jahreswechsel. Alle diese drei Altare versammeln Menschen um sich, die sich dem offenen Himmel zuwenden wollen. Und um diese Altare herum leuchtet das Bewusstsein vieler, die diese Menschenweihehandlungen in treuen Gedanken begleiten, weil sie nicht physisch zugegen sein können. Das ist die Gegenwart in der wir gerade leben, sie ist ein Quell der Stärkung und Kräftigung in den Seelen vieler Menschen und sie ernährt eine bedürftige und geistarm gewordene Welt im weitesten Umkreis mit. Die weitere Zukunft, aber vielleicht schon das kommende Jahr, wird uns Einiges abverlangen an Standhaftigkeit und Vertrauen. Die “Trends” sind ja überall zu erkennen, und es ist langsam auch zu erkennen, dass sie nicht unerwartet in diese unsere Gegenwart gekommen sind, sondern dass sie sich schon eine lange Zeit anbahnen – manche vielleicht sogar mehr als ein Jahrhundert lang bereits sich anbahnen. Jetzt ist die Zeit ihrer Vorbereitung vorbei und die Zeit der Offenbarungen angebrochen. Und so schauen wir auf die Offenbarung der beängstigenden Möglichkeit der “Hacker” in der Welt des Internet, und so schauen wir auf die Künstliche Intelligenz, auf die weltweiten Entlassungen und Arbeitslosigkeit bis in die höchsten Berufsränge hinein, auf die grossen Kriege, aber auch auf die kleinen, die sich immer mehr in sozialen, politischen und ethnischen Zusammenhängen entfesseln. Wir schauen auf die Macht der Medien, auf den Hunger, auf Inflationen, auf Wetterkatastrophen und auf die grossen Umwälzungen in der Frage der Zweigeschlechtlichkeit der Menschheit und der damit tief verbundenen Sinnhaftigkeit. Wenn wir uns weiterhin im Detail all dieser Offenbarungen verlieren wollen, wie wir das bisher weitgehend tun, dann werden wir den Himmel über uns nicht mehr schauen, sondern nur noch gebannt auf das nächste Detail starren. Die Trends sind deutlich, es wird sich weiterhin offenbaren, was geschehen muss – aber was können wir für die Zukunft tun? Zum einen können wir unseren Blick und unsere Gedanken auf die Erwartung des wiederkommenden Christus lenken, und auch da nicht in der Vergangenheit stecken bleiben. Es gibt genug Anleitung und hilfreiche Gesichtspunkte dazu. Zum anderen können wir uns aufmachen, und das Thema von Geburt und Tod in seiner Grösse und Bedeutung neu ergreifen. Auch da gibt es inzwischen viele hilfreiche Gesichtspunkte und persönliche Erlebnisse. Wir können uns innerlich – im Gebet – den Menschen an die Seite stellen, die Grosses und Mutiges in der Welt leisten, vor allem, wenn wir nicht selber die Möglichkeit haben, in ähnlicher Weise Grosses zu vollbringen. Diese Menschen brauchen unser Gebet. Wir können die vier Schritte aus der Menschenweihehandlung – Verkündigung, Opferung, Wandlung und Kommunion – als Entwicklungsgesetze des Menschentums im christlichen Sinne erkennen und in Gemeinschaft erüben. Wir können wissen, dass wir als Menschen ein ICH in uns tragen, mit dem wir in die Welt wirken können – nicht so sehr durch Verkündigung allein, sondern vor allem mit der Bereitschaft zu den weiteren Schritten: die Notwendigkeit des Opferbringens anzuerkennen, dadurch Wandlung zu ermöglichen und in der Kommunion und Verbindung mit höheren Kräften uns Wegzehrung zu bereiten. Das sind hohe Anforderungen, aber sie sind zu schaffen. Und über Allem mögen uns in unserem Bemühen im kommenden Jahr die Worte des Christus aus der Menschenweihehandlung begleiten: “Friedvoll stehe ich zur Welt, dieser Friede mit der Welt kann auch bei euch sein, weil ich ihn euch gebe.” Die Kraft des Friedens, die seit hundert Jahren in direktem Zusammenhang mit Brot und Wein zu den Menschen kommt, möge uns durch das kommende Jahr mit all seinen Herausforderungen an unsere Standhaftigkeit und unser Vertrauen nie verloren gehen. Und aus jeder wahren Begegnung mit den höheren Kräften in uns und um uns mit den Worten des alten Simeon sagen: HEUTE LÄSST DU DEINEN DIENER IN FRIEDEN VON DIR GEHEN Christine Voigts. LICHTSTRAHL 153 EVANGELIUM: Lukas 21 4. ADVENT 24.12.23
SIEHE, ICH KOMME SCHNELL… Liebe Freunde! Der heutige Sonntag wird uns, wenn wir ihn in der gebührenden Weise verbringen wollen, Einiges abverlangen. Morgens in der Frühe haben wir gerade die vierte Kerze am Adventskranz angezündet, ein bischen kann man sich noch an dem Adventskranz erfreuen, aber dann werden die Vorbereitungen für die Heilige Nacht uns auch schon rufen. Es ist wenig Zeit! Auch in unserer Stephanuskirche werden wir nicht viel Zeit haben, den Altar und die Kirche auf Weihnachten “umzurüsten”. Die Goldschrift hoch über dem Altar, die Gewänder richten, die Krippe aufstellen – alles das wird in Kürze zu schaffen sein. Nur einmal alle sieben Jahre erleben wir, dass der vierte Advent und die Heilige Nacht so dicht zusammen liegen. Uns können da die Worte des Christus: SIEHE, ICH KOMME SCHNELL zu einem Erlebnis werden. Sie stehen in der Offenbarung des Johannes ganz am Ende geschrieben und er spricht sie im Zusammenhang mit seiner Wiederkunft. Es geht um seine Erscheinung NACHDEM er durch Tod, Auferstehung und Himmelfahrt hindurchgegangen ist. Nun kommt er auf eine ganz andere Art – sie steht nicht still, sie ist das weltenschöferische Prinzip, das fortwähren wirkt und das eine ungeheure Dynamik entwickelt. Wie tief erleben wir alle, dass diese Wesenheit jetzt kämpferisch und umgestaltend erscheint, und dass uns dabei manchmal der Mut verlassen kann. Es ist in dieser Zeit um so wichtiger, dass wir in ein inniges Zwiegespräch mit dem Christus kommen. Er ruft uns mit einem Weck- und Warnruf zu: ich komme in einer Zeit, die eine ganz neue Dynamik entwickelt, in der eine ungeheure innere Beschleunigung erlebbar werden wird und die über eine unvorbereitete und vielfach schlafende Menschheit hereinbrechen wird. Das sind die Worte aus den letzten Kapiteln der Offenbarung des Johannes, die allerletzten Worte des Neuen Testamentes. Sie haben ihren Keim in dem Lukas Evangelium, das wir nun vier Wochen lang gehört haben. Es ist so wahr: Alles kommt jetzt immer zu schnell, zu bald, zu vehement – das bring tuns in Bedrängnis und kreiert auch unsere Angst. Was können wir tun, um in das nötige Zwiegespräch mit dem Christus zu kommen? Wir können beten. Wir können mit einem tief frommen Herzen voller Vertrauen und Innigkeit beten – heute morgen, heute nacht, morgen in aller Frühe und am späteren morgen. In vier Weihehandlungen, die in Kürze aufeinander folgen. Und das über die ganze Welt hin in einem nicht aufhörenden lichtgeborenen, Farben-getragenen, ewigen Tönen. Christus ruft und wir antworten im Gebet. Können wir ermessen, welche Kräfte der Zuversicht, der Kraft und der Geistesgegenwart diese Gebete in die Welt der gejagten Erdenmenschheit bringen werden? Wohl kaum, aber wir können versuchen, es zu tun: dem apokalyptischen Ruf des Christus mit unserem Gebet zu begegnen und mit den letzten Worte aus der Offenbarung sagen: “Amen, komm, o Herr, Jesus Christus!” Christine Voigts. LICHTSTRAHL 152 EVANGELIUM: LUKAS 21 (25-36) 2. ADVENT 10.12.23
DIE TIEFE DES BLAU Liebe Freunde! Wir sind hier in unserem Land beschenkt mit einem sehr besonderen Himmel. Wie eine riesige blaue Kuppel wölbt er sich meist gut sichtbar über unseren Tagen und über unseren Nächten. Manchmal ist das Blau ganz tief, manchmal ist es eher blass – aber es ist immer eine riesige grosse Fläche, die den Hintergrund bietet für allerlei Schauspiele, die eine ganz unterschiedliche Wirkung auf unser Seelenleben ausüben. Wenn die Nacht die ersten Sterne an diesem blauen Himmelszelt anzündet, wissen wir , dass in Kürze ganz viele Sterne hinzukommen werden, immer an demselben Ort, immer in derelben Reihenfolge. Und immer offenbart sich in denselben Bildern am Abendhimmel eine Welt der kosmischen Ordnung und Weisheit. Durch die Sterne schauen die Augen der Gottheit ordnend und tragend zu uns hinunter auf unsere dunkle Erde und wir fühlen uns dadurch getragen. Am Tagesanfang geschieht etwas ganz anderes, wenn der leuchtende Sonnenwagen sich auf die Reise macht von Osten nach Westen, den ganzen blauen Himmel durchwandernd und am abend wieder den Sternen den Platz überlässt. Da strömt Leben, da strömt ein Licht und eine Wärme, ohne die hier auf der Erde kein Wachstum und kein Werden möglich wären. Mit der Sonne zieht eine Gottheit um die ganze Erde herum und sendet Leben herunter. Sie hat ihre Heimat in diesem Blau des Himmels. Und dann gibt es noch etwas Drittes in dieser blauen Himmelskuppel: das Aufziehen der Wolken. Dann eröffnen Licht und Finsternis, Licht und Schatten ihr grandioses Spiel miteinander, dann gibt es ganz viel Eindrucksvolles zu schauen, das sich durch die Farben offenbart. Farben, die in sich ein Schauspiel sind, die unsere ganze äussere Welt mit Schönheit erfüllen, die uns offenbaren können, dass es dieses Spiel von Licht und Schatten, diese Farben auch in unserer Seele gibt wenn Freud und Leid sich dort ausbreiten. Und so ist das Blau des Himmels immer wieder Hintergrund für allemöglichen grossen und eindrucksvollen Zeugnisse des göttlichen Wirkens in der Welt. Und gerne erheben wir unsere Seelen zu ihnen und können da noch staunen und Ehrfurcht entwickeln. Im Advent ist die Farbe am Altar blau. Was geschieht mit unseren Seelen, wenn wir uns in die Tiefe dieses Blau am Altar einlassen? Können wir auch da staunen und ehrfürchtig werden angesichts dessen, was sich dort ereignet. Wir müssen dazu wissen, WAS sich da ereignet. Denn da werden keine Sterne erscheinen, da wird auch keine Sonne wandern oder Farbenspiele sich ausbreiten. Da ist nur dieses Blau, das aber auch eine ungeheure Tiefe hat. Diese Tiefe berührt jeden, der sich auf das Blau am Altar einlassen kann. Was geschieht in dieser Tiefe? Dort wird nicht etwas sichtbar, dort wird etwas hörbar. Ganz, ganz leise spricht dort das Wort in uns. Aber es ist nicht das Wort, aus dem alles geworden ist – die Sterne, die Sonne und die Wolken – das ist das Wort aus der Vergangenheit. Hier aber spricht das Wort, das noch immer in einer grossen Ruhe mit dem Weltengrund verbunden ist, Teil dieses Vaterweltengrundes ist und nur leise aus der Zukunft heraus in uns tönt und spricht: WERDE! IN DEINEM WERDEN BIRGT SICH GOTTES WERDEN MIT DER GLEICHEN KRAFT, DIE SICH AM ÄUSSEREN HIMMEL OFFENBART. ALLES IST DURCH DAS WORT GEWORDEN – STERNE, SONNE UND FARBEN - NUN ABER WILL ES IM MENSCHEN WERDEN VOR DEM HINTERGRUND DES TIEFEN BLAU DES ADVENT AM ALTAR. Auch da können wir Staunen und Ehrfurcht entwickeln. Christine Voigts Lichtstrahl 151 - Seid in betenden Deganken, dass Ihr Kraft mögt zu stehen vor dem Menschen-Sohne3/12/2023 LICHTSTRAHL 151 EVANGELIUM: Lukas 21 (25-36) 1. ADVENT 2023 SEID IN BETENDEN GEDANKEN, DASS IHR KRAFT FINDEN MÖGT ZU STEHEN VOR DEM MENSCHEN-SOHNE Liebe Freunde!
Wenn die Maria vor dem Christgeburtspiel beim Ankleiden den tiefblauen Mantel angelegt bekommt, der ihr rotes Unterkleid ganz einhüllt, dann ist das ein sehr ergreifender Moment. Wenn sie dann noch die Kapuze über den Kopf legt, und die Arme schützend vor ihrem Brustbereich kreuzt, ist sie so weit, dass sie auf die Bühne kann und sich in der grossen Imagination der empfangenden Weltenseele offenbaren kann. Eine Seele, die ganz in das grosse blaue Himmelsgewölbe eingehüllt ist. Dem Himmelsgewölbe, in dem die Sternenwelten und neun Engelhierarchien an unserem Schicksal weben, in denen der Vatergott alles umfasst und trägt. In dem obigen Bild von Pinturiccio aus der umbrischen Schule, das im Nationalmuseum von Stockholm zu finden ist, ist das alles wunderbar abgebildet. Dieses Bild ist aber durchaus nicht nur historisch zu verstehen als die Empfängnis der Maria aus dem heiligen Geist, sondern als ein fortdauerndes, sich jedes Jahr im Advent aufs Neue vollziehendes geistiges Geschehen. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, wenn wir es anschauen und dabei die Worte des Angelus Silesius in unserem Herzen bewegen: “Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir; du bleibst doch ewiglich verloren.” Diese Worte haben noch einen leicht michaelischen und apokalyptischen Klang, aber wir dürfen jetzt, ab heute, ab dem ersten Advent, diese Stimmung der letzten Wochen hier in der Menschenweihehandlung in unseren Seelen ein wenig in den Hintergrund rücken lassen. Die Dreiheit der grossen Festeszeit Advent-Weihnachten- Epiphanias empfängt uns, wird uns umhüllen, beschenken und wachsen lassen. Es ist eine grosse Atempause, die uns kräftigen wird. Es ist gut, diese Atempause nicht nur mit Ferienplänen zu füllen, sondern sich dieses Bild von Pinturiccio immer mal wieder anzuschauen. Es ist doch alles noch in einer grossen Ordnung getragen und gehalten. Dass wir dabei nicht ganz vergessen, dass wir trotzdem in apokalyptischen Zeiten leben, dafür sorgt dann das Evangelium, das wir nun in der ganzen Adventszeit am Altar hören werden: Lukas 21, die sogenannte kleine Apokalypse. Dort heisst es am Ende, dass wir in betenden Gedanken sein sollen, damit wir die Kraft finden in allem zu bestehen, was geschehen soll und zu stehen vor dem Menschen-Sohne. Die Gebete der Menschen in der Zeit des Advent und zu Weihnachten sind ganz andere, als die der vergangenen Wochen. Sie dürfen wieder ganz innig, ganz eingehüllt in das göttliche Geschehen, in tiefem Glauben an die Vatergottwelt geschehen. Wie Kinder glauben, wie sie die Hände falten können, wie sie die Maria anbeten, das darf jetzt wieder in die Welt der erwachsenen Seelen einziehen. Daraus erwächst dann die Kraft für alles Weitere, was wir dann in uns erleben werden in der Nachfolge des Christus durch den kommenden Jahreslauf. Legen wir wie die Maria im Christgeburtspiel jetzt unseren blauen Seelenmantel um, ziehen wir die Kapuze über unsere so allzu wachen und abstrakten Gedanken, schützen wir unser inneres Feuer, damit es weiter in uns leuchten kann. Und dann mögen wir fähig werden, mit den Augen der Kinder aufzuschauen zu dem Walten des Vatergottes. Glaube,Hoffnung und Liebe! Mit diesen drei grossen Hilfsangeboten aus dem Himmel für uns Menschen dürfen wir vorbereiten, dass Christus auch in uns geboren werden kann in der Zeit der 12 Heiligen Nächte, wie Angelus Silesius es in seiner zukunftsfähigen Geistesgegenwart bereits vor Jahrhunderten ausgedrückt hat: “Wird Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir ; du bleibst doch ewiglich verloren.” Christine Voigts LICHTSTRAHL 150 EVANGELIUM: Offenbarung 22 TOTENSONNTAG 2023
DER THRON GOTTES UND DES LAMMES WIRD IN DER STADT STEHEN Liebe Freunde! Wir Menschen sind es seit dem Urbeginn einer Gottesverehrung gewohnt, zum Himmel, zu den Sternen aufzuschauen, wenn wir wir unsere Herzen erheben wollen, wenn wir Beistand und Führung suchen, wenn wir die Wahrheit suchen oder wenn wir unsere Verstorbenen aufsuchen wollen. In dem frommen Aufwärtsblick zum Himmel fand der Mensch immer einen Halt in all diesen Dingen. Wie ist das heute? Wir sind mit dem Totensonntag heute am Ende einer langen Reihe von Evangelienlesungen aus der Apokalypse des Johannes angekommen. Wir sind auch für eine lange Zeit am Ende des Hörens der trinitarischen Epistel in der Menschenweihehandlung angekommen. Haben wir gemerkt, dass im Hören dieser trinitarischen Epistel eigentlich nicht der Eindruck entstehen kann, dass alles göttliche Wirken sich nur im Himmel und in den Sternen finden lässt, sondern IN DEM MENSCHEN selber? So ist dort nicht die Rede von dem Vatergott, der über allem thront, sondern von dem Vatergott DER IN ALLEM IST, WAS WIR SIND. So ist dort nicht die Rede von dem Sohnesgott, der zur Rechten des Vaters im Himmel sitzt, sondern der IN ALLEM SCHAFFT, WAS WIR SCHAFFEN. So ist dort nicht die Rede von dem heilenden Gott in der Welt des Geistes von oben, sondern die Bitte, dass er leuchten möge IN ALLEM WAS WIR SCHAUEN, hier auf der Erde! Mit dem ernsten Blick auf das, was IN DEM MENSCHEN geschieht, beenden wir wieder einmal ein christliches Kirchenjahr. Im Advent, dem neuen Anfang, dürfen wir dann wieder ahnen, wie gross und ehrfurchtsgebietend das alles ist und wissen, dass mit jeder Weihenacht etwas Neues in der menschlichen Seele geboren werden will, was uns den Ernst dieser Worte ertragen lässt. Das Evangelium der letzten zwei Sonntage berichtet von dem Neuen Jerusalem. Und im Gegensatz zu allen anderen Beschreibungen aus der Apokalypse sucht man diese Stätte doch immer im Himmel. Alles andere aus der Apokalypse suchen wir ja immer wieder in den Ereignissen, die sich auf der Erde vollziehen! Ist es aber vielleicht nicht genau umgekehrt? Hören wir genügend eindrücklich die Worte: DAS NEUE JERUSALEM SENKT SICH HERNIEDER AUS DEM HIMMEL AUF DIE ERDE? DER THRON GOTTES UND DES LAMMES STEHT IN DIESER STADT MITTEN UNTER DEN MENSCHEN? Ist das im Himmel? Das neue Jerusalem ist eine Stadt. Und Städte sind von Menschen gemacht. Die Natur ist nicht menschengemacht, eine Stadt ist menschengemacht. Kann man sich inmitten der Not, die in vielen dieser Städte auf Erden heute herrscht, solch ein Neues Jerusalem vorstellen? Kann man sich vorstellen, dass Gott dort alle Tränen der Menschen abwischt? Und nicht erst, wenn sie diese Städte verlassen haben? Das kann man, wenn man weiss, dass Gott dort dem Menschen am nächsten ist, wo seine Not am grössten ist. Und dann wird ein Konzert, das von ein paar Musikern israelischer und palästinensischer Herkunft in Berlin, am 9. November diesen Jahres (dem 85. Jahrestag des Progroms gegen die Juden in dieser Stadt) gespielt wird, zu einem Baustein des neuen Jerusalem. Da wird jede Bereitschaft, aus dem eigenen Leben etwas zur Verfügung zu stellen, jede Bereitschaft etwas zu opfern, jede einem fliehenden Menschen helfende Hand zu einem Baustein des Neuen Jerusalem – inmitten unserer Städte. Da werden auch die Feiern in den Städten der Menschen für die Verstorbenen am Totensonntag zu solch einem Baustein, denn am Neuen Jerusalem bauen Lebende und Verstorbene Seite an Seite – auch wenn sie das noch nicht bemerken. Und sie bauen zusammen mitten unter den Menschen! Und mitten unter ihnen weilt Christus, als der grosse Baumeister dieser neuen Stadt. Und je grösser die Not, je inniger naht er den Menschen als der Baumeister. In jeder Menschenweihehandlung offenbart er sich aber auf eine ganz besondere Weise, denn dort wandelt er die irdische Substanz in die geistige Substanz, aus der die Bausteine gemacht sind. Dort geht es nicht nur um sein Schaffen in allem seelischen Schaffen, sondern um sein Schaffen der notwendigen Substanz der Bausteine. Dazu braucht er allerdings auch den Menschen! Und so ist nicht nur der Totensonntag, einmal im Jahr, sondern jede Menschenweihehandlung, die auf der Erde ermöglicht wird durch Menschen ein Ort, an dem das Neue Jerusalem erbaut wird, IN DEN STÄDTEN WO DIE ALTARE STEHEN, MITTEN UNTER DEN MENSCHEN. Christine Voigts. LICHTSTRAHL 153 EVANGELIUM: Lukas 21 4. ADVENT 24.12.23
SIEHE, ICH KOMME SCHNELL… Liebe Freunde! Der heutige Sonntag wird uns, wenn wir ihn in der gebührenden Weise verbringen wollen, Einiges abverlangen. Morgens in der Frühe haben wir gerade die vierte Kerze am Adventskranz angezündet, ein bischen kann man sich noch an dem Adventskranz erfreuen, aber dann werden die Vorbereitungen für die Heilige Nacht uns auch schon rufen. Es ist wenig Zeit! Auch in unserer Stephanuskirche werden wir nicht viel Zeit haben, den Altar und die Kirche auf Weihnachten “umzurüsten”. Die Goldschrift hoch über dem Altar, die Gewänder richten, die Krippe aufstellen – alles das wird in Kürze zu schaffen sein. Nur einmal alle sieben Jahre erleben wir, dass der vierte Advent und die Heilige Nacht so dicht zusammen liegen. Uns können da die Worte des Christus: SIEHE, ICH KOMME SCHNELL zu einem Erlebnis werden. Sie stehen in der Offenbarung des Johannes ganz am Ende geschrieben und er spricht sie im Zusammenhang mit seiner Wiederkunft. Es geht um seine Erscheinung NACHDEM er durch Tod, Auferstehung und Himmelfahrt hindurchgegangen ist. Nun kommt er auf eine ganz andere Art – sie steht nicht still, sie ist das weltenschöferische Prinzip, das fortwähren wirkt und das eine ungeheure Dynamik entwickelt. Wie tief erleben wir alle, dass diese Wesenheit jetzt kämpferisch und umgestaltend erscheint, und dass uns dabei manchmal der Mut verlassen kann. Es ist in dieser Zeit um so wichtiger, dass wir in ein inniges Zwiegespräch mit dem Christus kommen. Er ruft uns mit einem Weck- und Warnruf zu: ich komme in einer Zeit, die eine ganz neue Dynamik entwickelt, in der eine ungeheure innere Beschleunigung erlebbar werden wird und die über eine unvorbereitete und vielfach schlafende Menschheit hereinbrechen wird. Das sind die Worte aus den letzten Kapiteln der Offenbarung des Johannes, die allerletzten Worte des Neuen Testamentes. Sie haben ihren Keim in dem Lukas Evangelium, das wir nun vier Wochen lang gehört haben. Es ist so wahr: Alles kommt jetzt immer zu schnell, zu bald, zu vehement – das bring tuns in Bedrängnis und kreiert auch unsere Angst. Was können wir tun, um in das nötige Zwiegespräch mit dem Christus zu kommen? Wir können beten. Wir können mit einem tief frommen Herzen voller Vertrauen und Innigkeit beten – heute morgen, heute nacht, morgen in aller Frühe und am späteren morgen. In vier Weihehandlungen, die in Kürze aufeinander folgen. Und das über die ganze Welt hin in einem nicht aufhörenden lichtgeborenen, Farben-getragenen, ewigen Tönen. Christus ruft und wir antworten im Gebet. Können wir ermessen, welche Kräfte der Zuversicht, der Kraft und der Geistesgegenwart diese Gebete in die Welt der gejagten Erdenmenschheit bringen werden? Wohl kaum, aber wir können versuchen, es zu tun: dem apokalyptischen Ruf des Christus mit unserem Gebet zu begegnen und mit den letzten Worte aus der Offenbarung sagen: “Amen, komm, o Herr, Jesus Christus!” Christine Voigts. LICHTSTRAHL 148 GOSPEL: Paul’s letter to the Ephesians 6 MICHAELMAS 22.10.23
THE ARMOUR OF GOD Dear friends! Wars can be fought in different ways. Either with arms and weapons that have taken on a level of threat on the whole of humanity, as they have never done before. In the development of physical weapons human intelligence, curiosity and research have come to a point, where weapons are made, that are potentially able to wipe out all life on our planet earth in a moment. A war can also be fought with the word – also that has reached a point of destructive power, which is a real threat to the future. We as humans are the only creatures, that have been gifted with the power of the use of the WORD, of which it is said that everything came into being through it, and we are free to use it in a way that can either create or destroy. At the moment one can surely have the impression, that our destructive use of the word has taken the lead. Both physical weapons and words are found and live in the outer world. In the world around us, in the senseworld and can be seen and observed in their working in the outside world. The third way to fight a war is to use an armour that is not visible to the outer world, that is not connected to our power of working with the WORD, but is to be found in our inside world – the world nobody can observe or be impressed or scared of, the world that lives in absolute silence: It is the world of our inner soul capacities, which we can take hold of, get to know them consciously and strengthen them. In contemplating Paul’s letter about the armour of God, we are given the task to fight another kind of war in the name, the being and the power of Christ, which is very different from fighting with weapons or the WORD. This is the way it has mainly been done in the past, but the danger in this kind of war –even for the most meaningful purpose in life – is becoming clearly visible in our times. It is time to realize that we are spiritual beings as well, not only physical and that we have a spiritual enemy and counterpart, that is revealing its power to us – more and more clearly day by day. It is time to put on that armour and carry it in complete silence and trust in the midst of the wars that are fought with physical weapons and the word. And we do not have to carry it in the name of some earthly believe or power, but in the name of the high spiritual being that is living in the spiritual world as well as inside of our own ego. Christine Voigts |
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